Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Seesportmehrkampf in Grimma ging ein starkes Thüringer Aufgebot aus Erfurt, Gotha, Sömmerda, Altenburg und Weimar an den Start. Zehn Jahre nach der Flut waren die Seesportler nun schon zum dritten Mal zu einem großen Wettkampf in der Muldestadt, die in diesem Jahr Gastgeber für sage und schreibe fünf Deutsche Meisterschaften ist.
Einige der Organisatoren müssen sich auch an die Tage der Flut erinnert haben, als nur zwei Stunden vor Wettkampfbeginn ein Platzregen niederging, der aber zum glück nur wenige Minuten andauerte und so die Wettkämpfe ebenso wenig gefährdete wie das Gewitter, das in der Nacht vom Samstag zu Sonntag das Zeltlager durcheinander wirbelte und einige Schäden verursachte, den Wettkampfstätten und Sportlern aber nichts anhaben konnte. Die fleißigen Organisatoren und Verantwortlichen des Verbandes hatten die Situation gut im Griff.
Weniger gut verlief der Wettkampf für einige der Blumenstädter Starter. Das große Ziel der Damen vom Alperstedter See, der Zehnte Deutsche Mannschaftstitel in Folge war anvisiert. Doch schon zu Beginn der Wettkämpfe, patzten die Damen gerade in ihrer sonstigen Paradedisziplin, dem Knoten und belegten dort mit vier Fehlern nur den dritten Platz, was sich später als schwere Hypothek erweisen sollte. Trotz großem Kampfgeist beim Laufen und Schwimmen reichte es am Ende des ersten Wettkampftages „nur“ zu Platz zwei. Zwei Sekunden hätten die 12 Frauen gegen die Dauerrivalen Greifswald am Sonntag rausrudern müssen, doch die Enttäuschung wurde noch größer, denn auch beim Kutterrudern erwiesen sich die Ostseestädterinnen, vor drei Wochen beim Kuttersprint in Bernburg noch unterlegen, diese Mal als die besseren und nahmen den Thüringerinnen weitere neun Sekunden ab. Am Ende hieß es Platz zwei, eigentlich ein gutes Ergebnis, aber aus der Traum von der historischen Serie.
Auch in der Einzelwertung lief dieses Mal nicht alles wie gewohnt. Zwar sicherten sich die Erfurter mit Steffi und Kerstin Stolze zwei Meistertitel, die sich aber auch außergewöhnlich harter Gegenwehr gegenüber sahen und mit Christoph Weißflog (Silber) und Heike Friedrich und Liubomyr Afanasiev (Bronze) drei weitere Medaillen, doch die eigenen Zielstellungen wurden so nicht erreicht. Es schrammten Klara Kornmaul und Marius Trappe in den Kinderklassen, sowie Jacob Großner bei den Junioren als vierte knapp am erhofften Edelmetall vorbei. Dafür hielten sich die Nachwuchseleven vom Alperstedter See nach mehreren Jahren Durststrecke in den Teamwettbewerben schadlos und überraschten ihre Konkurrenz. Herausragend der Meistertitel von Michelle Györi, Charlott Busch und Melanie Richter im Dinghyrudern der Mädchen, der durch die Bronzemedaille von Klara Kornmaul, Johanna Lichtenheldt und Hannah Trappe in der gleichen Disziplin noch aufgewertet wurde. Klara, Johanna und Hannah sicherten sich durch ihr gutes Ruderergebnis auch gleichzeitig Silber in der Mehrkampf –Teamwertung. Fast genau so gut waren die Erfurter Jungen am Start, die mit Henry Jung, Igor Michalin und Marius Trappe Silber im Rudern und Bronze im Mehrkampf gewannen. Obwohl sie damit im Plan lagen wäre sogar der ganz große Paukenschlag möglich gewesen, denn ohne Fehler im Knoten hätte es bei Ihnen sogar zum Titel gereicht. Ebenfalls stark gerudert sind die Erfurter Junioren, die ihre 1000m im Kutter gewannen und von einer Strafzeit der Potsdamer Crew profitierten, wodurch sie hinter Gotha und Greifswald sogar noch Mannschafts – Bronze im Mehrkampf gewannen.